Die Rothemden-Proteste - Teil 1: Prolog und März 2010 - Phan Fa-Brücke
Die Rothemden-Proteste - Teil 2: 01. - 17. April - die gescheiterte Niederschlagung
Die Rothemden-Proteste - Teil 3: 18. - 20. April - die Barrikade und der Aufmarsch der Sicherheitskräfte
Die Rothemden-Proteste - Teil 4: 21. - 30. April - die Herrschaft des Mobs
Die Rothemden-Proteste - Teil 5: 01. - 14. Mai - grausamer Mai - Teil 1
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"Der Grausame Mai" - พฤษภาอำมหิต - Teil 2
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15. Mai
Die Straßenschlacht an der Bon Kai-Brücke: die Armee
Die Regierung Abhisit, die Armee und das CRES beschuldigten immer wieder die Rothemden terroristischer Akte und der Verletzung der Menschenrechte wegen ihrer (angeblichen und tatsächlichen ) Angriffe auf zivile Einrichtungen. Das Foto oben zeigt einen von Soldaten geführten Angriff gegen Rothemden, die sich im Lumpini Park verschanzt hatten. Als Operationsbasis diente den Soldaten der Parkplatz des Dusit Hotels, in dem sich zu diesem Zeitpunkt immer noch mehrere Dutzend Gäste befanden. Die Armee nutzte also definitiv zivile Einrichtungen als Ausgangspunkt für Angriffe gegen die Rothemden, trotz der Gefahr von Gegenangriffen, bei denen dann eben auch unbeteiligte Personen verletzt werden konnten.
das Niemandsland
das Lager der Protestler
Mit den brennenden Barrikaden wollten die Demonstranten den Scharfschützen die Sicht auf das Protestlager unter der Brücke erschweren.
Kein Reifen ist ein Menschenleben wert.
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16. Mai
"bedrückende Stille"
Sathorn - die lebhafte Botschafts-, Banken- und Geschäftsstraße
Silom - die quirlige Einkaufs- und Amüsier-Meile
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17. Mai
an der Ratchaprasong
Obwohl das abgeriegelte Gebiet zur "Todeszone" erklärt worden war, hielten sich immer noch mehrere tausend Protestler, darunter viele Kinder und ältere Menschen, im Lager an der Ratchaprasong auf.
Als wir das Kloster Pathum Wanaram erreichten, kam eine ältere Frau laut rufend uns zu und fragte:" Wo kommt ihr her? Seid Ihr Journalisten?" Dann brach sie in Tränen aus und wimmerte nur noch:"Bitte lasst uns nicht alleine, zeigt der Welt was hier passiert", dann sagte sie etwas in Thai, was wir nicht verstanden haben und stammelte dann wieder in English:"Sie kommen, die Soldaten kommen! Sie werden uns alle umbringen. Morgen oder Übermorgen werden sie uns töten - sie sind schon auf dem Weg hierher! Geht bitte nicht weg, schaut zu was hier passiert".
Etwas später sprach Nicola mit einer Mutter, die mit ihrer Tochter trotz der drohenden Gefahr im Lager geblieben war (nahe der Hauptbühne an der Ratchaprasong-Kreuzung). Sie vertraute der Zusage der Regierung und der Armee, dass im Notfall das Kloster Pathum Wanaram als garantierte Zufluchtsstätte nicht angegriffen würde.
Sie sollte in dieser Hinsicht bitter enttäuscht werden.
Während Nicola noch mit der Frau sprach, stürmte eine Gruppe von jungen Mädchen (alle etwa 8-10 Jahre alt) auf mich zu und strahlten mich an. Eine pikste mir in den Bauch, zwei andere berührten meine Hände und meinen linken Arm. Dann kicherten sie alle und rannten weiter. Ich kann nur hoffen, dass sie am Tag des Massakers nicht mehr im Lager waren. Als ich ihnen verblüfft nachschaute, fiel mein Blick auf eine Gruppe von Männern, die neben dem Eingang des Eriwan-Schreins auf einem Stapel Kisten saßen und Radio hörten. Einem Mann mittleren Alters liefen Tränen übers Gesicht. Es war etwa gegen 10.40 Uhr, als einer der Männer Nicola und mir berichtete, der "Rote Kommandeur" sei vor wenigen Minuten im Krankenhaus gestorben. Auch wenn es zwischen Generalmajor Khattiya Sawasdipol und der UDD-Führung zum Bruch gekommen war (er hielt den größten Teil der Führung für einen Haufen von Schlappschwänzen und Weicheier), so war und ist er bis heute für die meisten Rothemden ein Held.
Die Nachricht von "Seh Daengs" Tod verbreitete sich in Windeseile im ganzen Lager. |
Gegen Mittag verließen wir das Lager und machten uns auf den Weg nach hause, um uns noch mal richtig auszuschlafen. In den letzten Wochen hatten wir kaum mehr als 3-4 Stunden pro Tag geschlafen, manchmal noch weniger oder gar nicht. Und da wir wussten, dass die thailändische Armee nur abends oder vor Sonnenaufgang angreift, wollten wir die verbliebene Zeit zur Regeneration von "Mensch und Material" sinnvoll nutzen. Das lange Warten auf den Angriff der Armee hatte begonnen.
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18. Mai
Warten
Rama IV |
Sathorn |
Kreuzung Wireless Road/Sarasin Road |
Kreuzung Sala Daeng |
Convent Road |
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Ende des sechsten Teils.
Links:
Es ist irgendwie unglaublich. Richtig präsent waren diese Vorgänge in den deutschen Medien nicht. Irgendwie eher "so am Rande". Oder habe ich damals was verpasst? Unglaublich was du so schilderst.
AntwortenLöschenKann ich leider nicht beurteilen^^ Wir waren ja hier auf den Strassen unterwegs. Wer wohl relativ kontinuierlich berichtete war die Deutsche Welle Radio und DLF/DLRadio. Nicola hat mehrere Berichte fuer diese Stationen gemacht und Interviews gegeben. Das Fernsehen hat soviel ich weiss nur bei extemen Gewaltausbruechen berichtet und die Reporter hatten meistens kaum eine Ahnung, worum es eigentlich ging. In den Chefetagen deutscher Medien hat man eine bestimmte Vorstellung, wie die Welt zu sein hat und Thailand ist halt das Land des Laechelns. Die Geschehnisse von damals passten einfach nicht ins festgefahrene Weltbild.
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