Nick Nostitz im FCCT in Bangkok, Freitag 09.Januar 2015. |
To the ENGLISH version!
Freie Übersetzung der Laudatio des FCCT :
(kurze Anmerkung: Da sämtliche Übersetzungsprogramme nur unverständlichen Blödsinn übersetzt haben, habe ich mich entschlossen, die wichtigsten Passagen selbst, wenn auch etwas freier, zu übersetzen. Ausserdem habe ich den Text vereinzelt durch Erläuterungen ergänzt. Diese Ergänzungen habe ich zur besseren Kenntlichmachung in Klammern gesetzt).
Nikolaus Freiherr von Nostitz 46, Sohn einer aristrokratischen Familie, deren Wurzeln bis nach Schlesien zurückreichen, stammt aus München und zog 1993 nach Bangkok. Noch für das Jahr 2015 plant er seine Rückkehr nach Deutschland.
In einem früheren Gespräch erklärte er:"Ich bin mehr oder weniger zufällig als Rucksacktourist hier (in Bangkok) gelandet, und entschied mich dann, den Beruf des Fotografen zu ergreifen (Nick ist Autodidakt – Anmerkung des Autors) – ich wollte meinen Lebensunterhalt mit meinen Obsessionen bestreiten: Fotografieren, Reisen, Erfahrungen sammeln."
Nick Nostitz, wie er gewöhnlich genannt wird, ist Mitglied der Hamburger Focus Foto- und Presseagentur. Er arbeitet sich so intensiv in Themen ein, dass viele andere Journalisten dagegen ziemlich blass aussehen. Unter anderem fuhr er mehrfach in der Woche nachts (und das für ca. 6 Jahre) mit den freiwilligen Helfern der Por Teck Tueng Stiftung durch die Strassen Bangkoks, um Leichen zu bergen (die Helfer werden unter anderem auch als Seelenfänger bezeichnet, sie bergen nicht nur Leichen, sondern helfen auch bei Unfällen oder in Notsituationen – Anmerkung des Autors).
Nick Nostitz spricht Thai, er ißt thailändisch und verinnerlicht die Kultur. Er verbrachte sowohl einige Zeit in den ruhigen ländlichen Regionen als auch in den eintönigen (lauten und hektischen) Straßen (Bangkoks). Für ihn war und ist es wichtig, am Leben der einfachen Menschen (und damit des Großteils der thailändischen Bevölkerung) teilzunehmen und zu erfahren, wie sie ihren Alltag bewältigen. Er hat Aspekte von Thailand gesehen, vor denen viele (insbesondere viele Touristen oder sogenannte Thailandkenner) lieber ihre Augen verschliessen oder sich weigern, sie zur Kenntnis zu nehmen.
Nicks Buch „Patpong – Bangkoks Twilight Zone“ (Westzone, London, 2000) ist ein unerschrockener (ungeschönter) Blick auf die dunkle, hedonistische Seite der Stadt der Engel. Ebenso sind Red vs Yellow Band 1: Thailands Identitätskrise und Red vs Yellow Band 2: Thailands politisches Erwachen (White Lotus Press, Bangkok, 2009 und 2011) Beispiele für obsessiven und überzeugenden Augenzeugen-Fotojournalismus (alle genannten Bücher sind NICHT in deutscher Sprache erhältlich).
(die folgenden drei Absätze habe ich nicht übersetzt:
In einem früheren Gespräch erklärte er:"Ich bin mehr oder weniger zufällig als Rucksacktourist hier (in Bangkok) gelandet, und entschied mich dann, den Beruf des Fotografen zu ergreifen (Nick ist Autodidakt – Anmerkung des Autors) – ich wollte meinen Lebensunterhalt mit meinen Obsessionen bestreiten: Fotografieren, Reisen, Erfahrungen sammeln."
Nick Nostitz, wie er gewöhnlich genannt wird, ist Mitglied der Hamburger Focus Foto- und Presseagentur. Er arbeitet sich so intensiv in Themen ein, dass viele andere Journalisten dagegen ziemlich blass aussehen. Unter anderem fuhr er mehrfach in der Woche nachts (und das für ca. 6 Jahre) mit den freiwilligen Helfern der Por Teck Tueng Stiftung durch die Strassen Bangkoks, um Leichen zu bergen (die Helfer werden unter anderem auch als Seelenfänger bezeichnet, sie bergen nicht nur Leichen, sondern helfen auch bei Unfällen oder in Notsituationen – Anmerkung des Autors).
Nick Nostitz spricht Thai, er ißt thailändisch und verinnerlicht die Kultur. Er verbrachte sowohl einige Zeit in den ruhigen ländlichen Regionen als auch in den eintönigen (lauten und hektischen) Straßen (Bangkoks). Für ihn war und ist es wichtig, am Leben der einfachen Menschen (und damit des Großteils der thailändischen Bevölkerung) teilzunehmen und zu erfahren, wie sie ihren Alltag bewältigen. Er hat Aspekte von Thailand gesehen, vor denen viele (insbesondere viele Touristen oder sogenannte Thailandkenner) lieber ihre Augen verschliessen oder sich weigern, sie zur Kenntnis zu nehmen.
Nicks Buch „Patpong – Bangkoks Twilight Zone“ (Westzone, London, 2000) ist ein unerschrockener (ungeschönter) Blick auf die dunkle, hedonistische Seite der Stadt der Engel. Ebenso sind Red vs Yellow Band 1: Thailands Identitätskrise und Red vs Yellow Band 2: Thailands politisches Erwachen (White Lotus Press, Bangkok, 2009 und 2011) Beispiele für obsessiven und überzeugenden Augenzeugen-Fotojournalismus (alle genannten Bücher sind NICHT in deutscher Sprache erhältlich).
(die folgenden drei Absätze habe ich nicht übersetzt:
Nostitz also covered the bloody war on drugs in Bangkok. His work has been published by leading European magazines such as Stern and Der Spiegel. It has appeared at more length on New Mandala, the probing website of the Australian National University College of Asia and the Pacific where academics and journalists rub shoulders with the opinionati and trolls. Unusually, Nostitz's reports have been extensively translated into Thai, suggesting that gaps not just in foreign coverage but also local journalism have been filled.
The exhibition at the FCCT is culled from literally of thousands of photographs, and reflects two consciously differing approaches: expressive, manipulable black and white for fly-on-the-wall nighttime images, and unrelenting, sometimes horrifying, colour for political documentary.
If the measure of any photographer's success is provoking thoughtful reactions from viewers, Nostitz does better than most. With nods to Brassai in Paris and WeeGee in New York, there is nothing surreptitious about the way he goes about his business. Many of his subjects have clearly allowed him into their worlds; only the dead are unaware of his optical undertakings.)
Es überrascht nicht, dass seine Arbeit in einigen Kreisen Unbehagen und Feindseligkeit (und nicht selten blinden Hass) hervorruft. Bei einer Kundgebung (der PDRC) im November 2013 wurde Nick dreist (brutal von einem Mob) angegriffen (der von einem Mitglied der „Democrat Party“ aufgehetzt worden war), entkam (nur knapp) im Mai (2014) einer versuchten Entführung und erhielt ausserdem zahlreiche Drohungen (per Telefon oder im Internet). Da Nick nicht mehr in der Lage ist zu arbeiten und so den Lebensunterhalt für sich und seine Familie zu bestreiten, hat er sich schliesslich (schweren Herzens) entschlossen nach Deutschland zurückzukehren. Seine Abreise wird gewiss weder seine Anhänger noch seine Gegner gleichgültig lassen. Beide (Seiten) werden zugeben müssen, dass am Ende einer der leidenschaftlichsten ausländischen Beobachter der komplexen thailändischen „Strassenpolitik“ das Feld räumt.
______________________________________________________________________________________________
Generell wird es immer schwieriger, als freischaffender Fotograf und
Journalist seinen Lebensunterhalt zu bestreiten, auch wenn man nicht
bedroht oder gar attackiert wird - wie Nick es in 2013/14 erleben
musste.
Heutzutage beziehen immer mehr Zeitungen, Zeitschriften und
TV-Stationen ihre Aufnahmen und Videos aus dem Internet, von
Twitter, Picasa, Youtube, etc.. Dort bekommen sie das Material
kostenlos! Viele Fernsehsender fordern ihre Zuschauer auf, ihnen
ihre Bilder oder Videos zu zusenden und als Entlohnung bieten sie
ihnen an, den Namen der Autoren zu erwähnen. Was sie oft vergessen
zu erwähnen: Menschen, die ihre Aufnahmen den Medien kostenlos
zusenden, verzichten damit auch auf ihr Copyright. Wenn die
Medienkonzerne die Bilder und Videos dann weiterverkaufen bzw.
verleihen, fließt der Gewinn ausschließlich in die Taschen der
Sender oder der Pressemedien. Der Autor geht leider vollkommen leer
aus.
______________________________________________________________________________________________
Anmerkung von Nick Nostitz über die Veranstaltung im FCCT:
Der gestrige Abend (Freitag, 09.Januar 2015) war sehr schön, und ich möchte allen danken, die meine Ausstellung besucht und an den Gesprächen teilgenommen haben. Insbesondere möchte ich auch Khun Kasit Piromya für seinen Beistand und seine freundlichen Worte danken - eine sehr mutige und (von mir) hochgeschätzte Geste.
Nur eine Sache ist mir sauer aufgestossen. Ich hätte mir gewünscht, dass zumindest einige der Leute, die in den sozialen Medien hinter meinem Rücken Hassreden über mich verbreiten, die versuchen mich zu diskreditieren oder üble Gerüchte in die Welt setzen, den Mut aufgebracht hätten, mir ihre Kritik direkt ins Gesicht zu sagen. Der gestrige Abend im FCCT wäre perfekt dafür gewesen. Alle wären gezwungen gewesen, sich zivilisiert zu benehmen und allein der Inhalt der Argumente hätte gezählt. Als Fotograf und Schriftsteller muss ich transparent arbeiten, was unter anderem bedeutet, kritisiert zu werden und damit umzugehen. Ehrliche und faire Kritik können mir helfen, ein besserer Journalist zu werden.
Leider ließ sich keiner von ihnen (meinen Kritikern) blicken.
Nur eine Sache ist mir sauer aufgestossen. Ich hätte mir gewünscht, dass zumindest einige der Leute, die in den sozialen Medien hinter meinem Rücken Hassreden über mich verbreiten, die versuchen mich zu diskreditieren oder üble Gerüchte in die Welt setzen, den Mut aufgebracht hätten, mir ihre Kritik direkt ins Gesicht zu sagen. Der gestrige Abend im FCCT wäre perfekt dafür gewesen. Alle wären gezwungen gewesen, sich zivilisiert zu benehmen und allein der Inhalt der Argumente hätte gezählt. Als Fotograf und Schriftsteller muss ich transparent arbeiten, was unter anderem bedeutet, kritisiert zu werden und damit umzugehen. Ehrliche und faire Kritik können mir helfen, ein besserer Journalist zu werden.
Leider ließ sich keiner von ihnen (meinen Kritikern) blicken.
Nick Nostitz und Kasit Piromya |
New Mandala: http://asiapacific.anu.edu.au/newmandala
Dieser Blog (25.November 2013): http://www.yanawa.blogspot.com/2013/11/bangkok-protest-update
White Lotus: http://thailine.com/lotus
Bei den folgenden Fotos handelt es sich um von mir ausgewählte Beispiele. In der Ausstellung im FCCT, die am 20. Januar 2015 endet, sind zalhreiche weitere Exponate zu sehen.
Alle Ausstellungs-Fotos und viele weitere stehen zum Verkauf. Die Preise variieren zwischen 1800 und 2500 BAHT pro Bild (je nach Größe).
ACHTUNG: AUF EINIGE LESER KÖNNEN DIE FOLGENDEN BILDER VERSTÖREND ODER ABSTOSSEND WIRKEN!
Alle Ausstellungs-Fotos und viele weitere stehen zum Verkauf. Die Preise variieren zwischen 1800 und 2500 BAHT pro Bild (je nach Größe).
ACHTUNG: AUF EINIGE LESER KÖNNEN DIE FOLGENDEN BILDER VERSTÖREND ODER ABSTOSSEND WIRKEN!
Die Patpong Fotos
Da und Freunde - Pretty Lady, Nana Plaza, 11.09.1993 |
Bangkok Mirage, Patpong, nicht datiert |
Nicht näher zugeordnet
Mod, Klong Toey 70 Rai, 01.12.2001 |
The Por Teck Tueng Foundation photos:
Star Apartment, Samlong, Samut Prakan, 29.11.2003 |
Fotos von den Strassenprotesten in Bangkok
______________________________________________________________________________________________
Leider sind auf der Ausstellung keine Bilder von der Flut in 2011 zu sehen. Daher habe ich den folgenden Link einer Fotoreportage von Nick für New Mandala beigefügt:
http://asiapacific.anu.edu.au/newmandala/2011/10/23/flood-images-from-nick-nostitz/
Bücher (im Buchhadel erhältlich):
Red vs Yellow Volume 1
ISBN: 978-974-480-150-0
copyright: 2009 by Nick Nostitz
Red vs. Yellow Volume 2
ISBN: 978-974-480-170-8
copyright: 2011 by Nick Nostitz
Die Bücher sind erhältlich bei:
White Lotus Co., Ltd
G.P.O. Box 1141
Bangkok 10501
Thailand
Website: http://thailine.com/lotus
Email: ande@loxinfo.co.th
Kommende Veröffentlichungen:
In Moment ist sein erstes Buch “Patpong - Bangkok's Twilight Zone" nur gebraucht oder als Raubkopie bei einigen Online-Händlern erhältlich. Es gibt eine kleine Chance, das eventuell eine Neuauflage gedruckt wird, da Nick glücklicherweise das Copyright besitzt.
Der zweite Teil von Patpong - Bangkok's Twilight Zone soll bald druckreif sein, wie Nick uns an diesem Abend im FCCT mitteilte.
Red vs Yellow Teil 3 wird er erst nach seiner Rückkehr nach Deutschland beenden können.